15 Apr. Versatzstück 20120415
Befriedende Schlagfertigkeit I
___
Praktiken, die ein Miteinander leichter machen
Wer schlagfertig ist, reagiert schnell auf Störungen und Angriffe. Die Reaktion kann dem Schutz der gemeinsamen Beziehung oder dem Schutz der eigenen Person gelten. Die erste Form wird als „befriedende Schlagfertigkeit“ und die zweite als „befeuernde Schlagfertigkeit“ bezeichnet. Der befriedenden Schlagfertigkeit gehört im Regelfall der Vorrang.
Doch zuvor gilt immer:
Berechtigte Kritik ist anzunehmen, nicht abzuwehren!
Die Metaebene nutzen (PLUS: Verschiebung)
Nach einem Angriff auf die eigene Person: „Das war wohl ein versuchter Schlag unter die Gürtellinie. Mir erscheint das nicht hilfreich. Möchte Sie zur Sache noch etwas sagen?“ Alternativ: „Ihre Frage zielt auf meine Person. Ich würde gerne das Thema weiterhin im Vordergrund sehen. Möchte Sie zu dem Thema noch etwas sagen?“
- „Nein, aber zu Ihnen!“
- „Wenn es um meine Person, nicht aber um die Sache geht, dann stelle ich mich dem gerne im Anschluss. Wenn daher keine weiteren Anmerkungen sind, mache ich jetzt weiter.“
Nebeneinander stellen (PLUS: Pattsituation)
Nach einer inhaltlichen Zurechtweisung: „Ich glaube, ich kann verstehen, dass Sie das so sehen. Aus meiner Sicht jedoch stellt es sich wie folgt dar: [IHRE DARSTELLUNG]. Können wir die zwei Perspektiven vorerst nebeneinander stellen?“
- „Nein!“
- „Möchten Sie dann jetzt in eine Erörterung einsteigen?“
- „Ja!“
- „Das möchte ich zu diesem Zeitpunkt aber nicht. Von daher wird ein Erörterung jetzt wenig Sinn machen.“
Emotionen ansprechen (PLUS: Solidarisierung)
Nach einem Beitrag mit hoher Erregung: „Mein Eindruck ist, dass Sie die Sache stark berührt. Angenommen, ich stimme Ihnen in diesem Punkt vorübergehend zu, wäre es für Sie dann leichter weiter konstruktiv mitzuarbeiten?“
- „Nein!“
- „Was wünschen Sie sich, außer meiner Zustimmung?“
- „[BENENNT PUNKTE]“
- „Auf [DIE PUNKTE] lasse ich mich gerne ein. Bei [DEN PUNKTEN] spüre ich in mir einen Widerstand, den ich hier und jetzt nicht überwinden kann. So haben wir nun beide einen inneren Konflikt und meine Vermutung ist, wir müssen ihn beide für diesen Moment aushalten.“