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Versatzstück 20120515
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Versatzstück 20120515

Versatzstück 20120515

Geduld

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Kompetenzen, die die Arbeit leichter machen

So manche Menschen adeln sich heimlich, wenn sie sich als ungeduldig beschreiben. Der Begriff der Ungeduld wird dann zum Hüllwort, mit dem sie ihre Überzeugung von der eigenen Überlegenheit schützen.

Ungeduldige unterbrechen ihre Gesprächspartner, beenden deren Sätze oder drängen sie, schneller zum Wesentlichen zu kommen. Rastlose Augen- und Handbewegungen und wiederholte Abwendungen vom Gesprächspartner unterstreichen die Ungeduld. Ist keine situative Veranlassung erkennbar, wachsen beim Gegenüber Irritation und Demotivation.

Die so gestörte Beziehung wird zum Nachteil, wenn Ungeduldige wichtigen Informationen keinen Raum geben und falsche Schlussfolgerungen ziehen. Bei komplexen Fragestellungen ist Ungeduld unangebracht.

im Mangel

„der frühe Vogel fängt den Wurm“ | „ich bin meiner Zeit immer voraus“ | „andere sind mir viel zu langsam“

in der Mitte

„ich versuche mir ein Bild zu machen“ | „ich will andere Meinungen hören“ | „der passenden Moment kommt“

im Übermaß

„ich will alles in Ruhe durchdenken“ | „ich möchte alle im Boot wissen“ | „morgen ist auch noch ein Tag“

Menschen, die viele Perspektiven abwägen und sich in Beteiligte hineinversetzen, tun sich schwer mit schnellen Entscheidungen. Hingegen sind Menschen, die eine Aufgabe bereits viele Male gemacht haben, weniger bereit, ihr erneut und bewusst Aufmerksamkeit zu schenken. Ungeduldige sind daher selten intelligenter, oft aber erfahrener, als ihr Umfeld – von den Ungeduldigen mit Selbstüberschätzung einmal abgesehen.

In wettbewerbsorientierten Kontexten gilt ein leichter Mangel an Geduld als Zeichen besonderer Leistungsbereitschaft. Ein Übermaß an Geduld wird daher insbesondere bei Führungskräften schnell als Schwäche interpretiert. Doch da die Geduld die für Leistungsprozesse notwendigen sozialen Beziehungen erhält, ist sie in der überwiegenden Zahl der Fälle die wichtigere und stärkere Kraft.