15 Juni Versatzstück 20120615
Regeln für die Kommunikation
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Gedanken, die weiterer Gedanken bedürfen
Für den Umgang miteinander werden vielerorts Regel aufgestellt. Hierbei ist zwischen gelebten und nicht bzw. nicht durchgehend gelebten Regeln zu unterscheiden. Gelebte Regeln bedürfen keiner Ausformulierung. Vermeiden Sie auch eine starke Detaillierung. Kommunikationsregeln sollen durchgehend anwendbar sein.
Doch sind sie das auch? Nachfolgend drei Klassiker mit jeweils einem Alternativvorschlag.
„Wir reden miteinander und nicht übereinander.“
Das Problem: Sobald Personalentscheidungen anstehen oder eine Verärgerung zu verarbeiten ist, wird über andere geredet. Im Kern geht es weniger um das Reden selbst sondern um die Art und Weise.
Eine Alternative: „Aussagen, die in Anwesenheit einer Person nicht angebracht sind, sind es auch in ihrer Abwesenheit nicht.“
„Wir geben keine Anweisung ohne Begründung.“
Das Problem: Es geht nicht darum nur eine Begründung zu geben. Es geht darum, dass eine Mitteilung nachvollziehbar wird, auf Verständnis trifft und damit eine gute Verbindung entsteht bzw. erhalten bleibt.
Eine Alternative: „Wir setzen uns sehr dafür ein, dass unserer Meinungen, Entscheidungen und Anweisungen Anschluss finden.“
„Wir informieren schnell, ehrlich und transparent.“
Das Problem: Schnelligkeit ist kein Selbstzweck, wo Ehrlichkeit fehlt, helfen auch keine Regeln und wo etwas im Werden ist, braucht es einen geschützten Raum. Volle Transparenz ist weder möglich noch sinnvoll.
Eine Alternative: „Wir kommunizieren zeitnah, für uns verbindlich und für andere verlässlich – auch über eigene Interessen.“
Was zu beachten ist
Kommunikationsregeln müssen zur Kultur und zu den Mitgliedern der Organisation passen. Die richtigen Inhalte und der richtige Ausdruck gehören zusammen. Tipp: Sammeln Sie Beispiele, diskutieren Sie die Beispiele und finden Sie die Formulierungen, die Zustimmung finden.