15 März Versatzstück 20130315
Selbstreferenz
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Theorien, die dem Denken Richtung geben
Ein System konstituiert sich, in dem es eine Unterscheidung setzt, zwischen sich und dem Rest der Welt. Es zieht eine Grenze und arbeitet innerhalb dieser Grenze als ein Seiendes, dass sich zu sich selbst verhält. Durch diese Bezugnahme auf sich selbst, wird es sich seiner Existenz gewahr. Ganz in diesem Sinne handelt ein Mensch, der über sich selbst nachdenkt. Er handelt selbstreferenziell.
Das erinnert an das „ich denke, also bin ich“ (lat. cogito ergo sum) von René Descartes. Er schrieb 1641: „Da es ja immer noch ich bin, der zweifelt, kann ich an diesem Ich, selbst wenn es träumt oder phantasiert, selber nicht mehr zweifeln.“ Nebenbei erwähnt sei, dass bereits über 1000 Jahre vorher Augustinus schrieb: „Selbst wenn ich mich täusche, bin ich. Denn wer nicht ist, kann sich auch nicht täuschen. Und demnach bin ich, wenn ich mich täusche. Weil ich also bin, wenn ich mich täusche, wie sollte ich mich über mein Sein täuschen, da es doch gewiss ist, dass ich bin, gerade wenn ich mich täusche?“
Momente der Selbstreferenz treiben Menschen bis heute um. Allerdings weniger hinsichtlich der Frage, ob es sie gibt, sondern wie es sie gibt: Was charakterisiert mich? Wie komme ich auf die Dinge, von denen ich glaube, dass sie mich charakterisieren? Wie gehen ich mit ihnen um? Sind sie starr oder veränderlich? Kann ich Einfluss nehmen? Will ich Einfluss nehmen?
In Situationen, wo gewohnte oder erwünschte Prozesse nicht durchführbar sind, fällt der Menschen auf sich selbst zurück. Die sonst in die Welt gerichtete Aufmerksamkeit, sie richtet sich nun auf die eigene Person. Das führt, wie Martin Buber es nennt, zu einer Rückbiegung. Diese Selbstbezüglichkeit hat viele Facetten. Sie reichen von Selbstachtung bis Selbstzweifel.
Selbstachtung | Selbstaktualisierung | Selbstakzeptanz | Selbständigkeit | Selbstanwendung | Selbstaufmerksamkeit | Selbstbefriedigung | Selbstbehauptung | Selbstbehauptung | Selbstbekräftigung | Selbstbeobachtung | Selbstberuhigung | Selbstberührung | Selbstbeschreibung | Selbstbeschuldigung | Selbstbesinnung | Selbstbestimmung | Selbstbestrafung | Selbstbeurteilung | Selbstbewertung | Selbstbewusstsein | Selbstbild | Selbstdarstellung | Selbstdefinition | Selbstdistanzierung | Selbstdurchsetzung | Selbsteffizienz | Selbsteinschätzung | Selbstentfaltung | Selbstentfremdung | Selbstenthüllung | Selbsterfahrung | Selbstergänzung | Selbsterhaltung | Selbsterhöhung | Selbsterkenntnis | Selbsterklärung | Selbstexploration | Selbstgenügsamkeit | Selbstgeschichte | Selbstheilung | Selbsthilfe | Selbsthypnose | Selbstinstruktion | Selbstinszenierung | Selbstinterpretation | Selbstkategorisierung | Selbstkommunikation | Selbstkomplexität | Selbstkonfrontation | Selbstkonsistenz | Selbstkontrolle | Selbstkonzept | Selbstkränkung | Selbstkritik | Selbstmanagement | Selbstmitleid | Selbstoffenbarung | Selbstöffnung | Selbstorganisation | Selbstrechtfertigung | Selbstreflexion | Selbstregulation | Selbstreizung | Selbstschädigung | Selbstschema | Selbstsicherheit | Selbstsozialisation | Selbststeuerung | Selbstsupervision | Selbstsymbolisierung | Selbsttäuschung | Selbsttranszendenz | Selbstumsorgung | Selbstunsicherheit | Selbstunterricht | Selbstveränderung | Selbstverbalisation | Selbstverpflichtung | Selbstverstärkung | Selbstvertrauen | Selbstverwirklichung | Selbstwahl | Selbstwahrnehmung | Selbstwert | Selbstwertgefühl | Selbstwertmanagement | Selbstwertminderung | Selbstwertschutz | Selbstwirksamkeit | Selbstwirksamkeitserfahrung | Selbstwirksamkeitserwartung | Selbstwirksamkeitsüberzeugung | Selbstzufriedenheit | Selbstzweifel