15 Apr. Versatzstück 20130415
Befeuernde Schlagfertigkeit I
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Praktiken, die ein Miteinander leichter machen
Bei der „befeuernden Schlagfertigkeit“ steht der Schutz der eigenen Person im Vordergrund. Der Erhalt der Beziehung zum Gesprächspartner, wie bei der „befriedenden Schlagfertigkeit“, rückt in den Hintergrund. Eine Retourkutsche hat immer auch ein Retourticket im Gepäck. In der Regel ist sie daher bestenfalls die zweitbeste Reaktion.
Doch zuvor gilt immer:
Berechtigte Kritik ist anzunehmen, nicht abzuwehren!
Eskalation unterlassen
Aussagen der nachfolgenden Art rufen die andere Seite direkt zum Kampf gegen die Herabsetzung auf.
- „Können Sie nicht einfach mal still sein?“
- „Hat Gott Sie vergessen, als er Hirn verteilt hat?“
- „Bei solchen Beiträgen zweifle ich an Ihrer Intelligenz.“
Ironie führt nicht weiter
Ein ironischer Satz ist nicht ernst gemeint. Daher lässt sich an ihn auch nur schwer ernsthaft anschließen.
- „Das trifft mich aber. Ich hole gleich mein Taschentuch heraus und heule.“
- „Das ist doch mal wirklich ein ganz besonders schlauer Kommentar von Ihnen.“
Keine Spielchen spielen
Wechseln Sie nicht in ein Theaterstück. Eine zweite Bühne ist kein Lösung. Bleiben Sie in der Situation.
- kein Mitgefühl vortäuschen, wie z.B. durch „Ach, wie traurig!“ „Oh, wie schade!“
- keine Empörung miemen, wie z.B. durch „Wie bitte? Wie bitte?“ „Na, hören Sie mal?“
- keinen Irrtum vorspielen, wie z.B. durch „Und ich dachte am Anfang, Sie seien qualifiziert.“
- keine Nonsens-Antworten, wie z.B. „Schlimm das Wetter heute.“ „Die Gänse fliegen wieder tief.“
Keine „Lieber, als“ Technik
Diese Reaktionen wecken schnell Erinnerungen an streitende Kinder auf dem Schulhof. Daher: Besser nicht!
- „Lieber ein […], als ein […]“
- „Immer noch besser ein […], als ein […]“