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Versatzstück 20140215
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Versatzstück 20140215

Versatzstück 20140215

Die Gruppe als Fehlerquelle

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Theorien, die dem Denken Richtung geben

Am 17. April 1961 scheiterte in der sogenannten Schweinebucht, der von der amerikanischen Regierung unterstützte Versuch von gut 1.300 Exil-Kubanern, in Kuba einzumarschieren. John F. Kennedy, der am 20. Januar 1961 mit all seinem Charisma das Präsidentenamt übernahm, übernahm auch den noch unter Richard Nixon ausgearbeitet Plan. Er vertraute auf die Geheimdienste und Militärs und die vertrauten auf ihn. Die Atmosphäre in der Gruppe beschrieb Robert Schlesinger, Pressesprecher und Mitglied der Gruppe später so:

„Unsere Besprechungen fanden in einer eigentümlichen Atmosphäre stillschweigend angenommener Übereinkünfte statt. […] aufgrund der Umstände unter denen die Diskussionen stattfanden, hat niemand den ganzen Unsinn abgeblasen.“

Was zeichnet eine solche Atmosphären, wie Robert Schlesinger sie umschreibt, aus? Es ist das Bedürfnis der Mitglieder um Einmütigkeit. Der Versuch Verunsicherungen und Konflikte zu vermeiden, hält sie davon ab Alternativen zu benennen und zu prüfen. Dieses Phänomen wird heute als Groupthink bezeichnet. Faktoren, welche die Entstehung begünstigen, sind:

  • dominante Meinungsführer (Abweichler werden überhört)
  • Wunsch nach Zusammenhalt (eine hohe Konformitätserwartung)
  • eine favorisierte Perspektive (Vermeidung kritischer Diskussionen)
  • großer Handlungsdruck (die Gruppen sieht sich unter Beobachtung)
  • unklare Rahmenbedingungen (schwierige Entscheidungsgrundlagen)

Gegen die Verhärtung und Abschottung gibt es eine Vielzahl an Ansätzen. Hierzu gehören zuvor definierte Entscheidungsvorgaben, die sich der Frage widmen, auf welchem Weg und nach welchen Kriterien eine Entscheidung gefällt werden soll. Auch die Möglichkeit Rückmeldungen anonym zu geben oder der Einsatz eines Advocatus Diaboli können helfen.