15 Apr. Versatzstück 20140415
Eine präzise Abschlussfrage
___
Praktiken, die ein Miteinander leichter machen
Sie haben einen Workshop vorbereitet, geleitet und kommen nun zum Ende. Die Gruppe hat die letzte Arbeitseinheit abgeschlossen. Alles deutet auf ein gutes Ende hin. Gut gemeint – und ehrlicherweise auch in der Hoffnung auf ein gutes Feedback – stellen Sie eine der folgenden Abschlussfragen:
- Haben Sie noch Fragen?
- Hat Ihnen der Tag so gefallen?
- Konnten Sie etwas für sich mitnehmen?
Plötzlich meldet sich jemand zur Wort, um Ihnen einmal seinen ganzen Unmut mitzuteilen, für den Sie – sofern Sie nicht wirklich neben sich standen – bestenfalls der Auslöser aber nicht der Grund sind. Er taucht den so wichtigen Abschluss in ein Meer aus dunklen Wolken und trüben Mienen. Kein gutes Ende.
Ein gutes Ende ist jedoch wichtig. Workshopteilnehmer sollen wehmütig bis erfreut und nicht bedrückt oder gar erleichtert den Raum verlassen. Fassen Sie daher die Abschlussfrage präziser:
- Welcher Inhalt aus diesem Tag war für Sie besonders wichtig?
- Welchen der Inhalte werden Sie in Kürze aufgreifen und einsetzen?
- Was von dem, was sie kennengelernt haben, wird sie länger begleiten?
Sie können damit die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass eine destruktive Äußerung unterbleibt. Mit einer enger gefasst Frage lenken Sie ein wenig die Gedanken und sprechen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch abschließend noch einmal als Experten und Verantwortliche für die weitere Arbeit mit den Ergebnissen an.
Und falls noch der Wunsch nach einem grundsätzlichen Feedback spürbar ist, können Sie natürlich auch Ihre Bereitschaft signalisieren, es direkt im Anschluss oder in den kommenden Tagen entgegenzunehmen.