Anmelden
Versatzstück 20150315
19345
wp-singular,post-template-default,single,single-post,postid-19345,single-format-standard,wp-theme-bridge,wp-child-theme-bridge-child,bridge-core-3.3.4.3,qi-blocks-1.4.2,qodef-gutenberg--no-touch,qode-listing-3.0.8.1,qode-quick-links-2.1.1.1,qode-optimizer-1.0.4,qode-page-transition-enabled,ajax_fade,page_not_loaded,,side_area_uncovered_from_content,qode-child-theme-ver-1.0.0,qode-theme-ver-30.8.8.3,qode-theme-bridge,qode_header_in_grid,wpb-js-composer js-comp-ver-8.6.1,vc_responsive
 

Versatzstück 20150315

Versatzstück 20150315

Was ist Akkulturation?

___
Theorien, die dem Denken Richtung geben

»Wer in eine fremde Kultur hineinkommt, ist vom ersten Augenblick an neuen Eindrücken ausgesetzt, die nicht mit dem übereinstimmen, was sich der Besucher bis dahin an Erfahrungen, Denkweisen, Einstellungen und Verhaltensnormen in kulturspezifischer Art und Weise angeeignet hatte. In der neuen physischen und sozialen Umwelt greifen die alten Deutungsmuster nicht mehr; was auch immer man tut, es erscheint falsch und unangebracht […] So entsteht beim Besucher eine große Unsicherheit, den Boden unter den Füßen zu verlieren.« – Gerhard Maletzke

Der Begriff der Akkulturation beschreibt den Anpassungsprozess eines Menschen an eine neue Kultur, nachdem er mit einer anderen Kultur zuvor vertraut geworden ist (Enkulturation). Eine Vielzahl an Vergleichsprozessen ist dabei zu bewältigen. Ein Vier-Phasen-Modell hilft Verständnis für die Abläufe und Probleme zu gewinnen:

  • Hinwendung. Am Anfang erleben viele das Neue und ihnen Unvertraute als eine durchaus faszinierende Bereicherung. Sie sind in einem neugierigen Beobachterstatus. Sie erkunden und probieren aus.
  • Abwendung. Mit der Zeit spüren sie die Vielzahl der Unterschiede. Und die neue Welt schenkt ihnen nicht nur neue Eindrücke, sie fordert sie auch zu neuen Verhaltensweisen heraus. Die sind unvertraut. Die Erfahrung der eigenen Unbeholfenheit ernüchtert und frustriert. Landsleute erscheinen im Vergleich nun besonders vertraut und teilen zudem die gleichen Erfahrungen.
  • Zuwendung. Ob die Akkulturation sich vertieft, das hängt von vielen Faktoren ab. Dazu gehören wahrgenommene Erwartungen ebenso, wie Geduld und Frustrationstoleranz. Insbesondere braucht es Sprachkenntnisse, um Unterschiede zu erläutern, um sich verständlich zu machen, um zu verstehen und um verstanden zu werden.
  • Anerkennung. Überwiegen mit der dafür notwendigen Zeit die positiven Rückkopplungen, dann gewinnt die neue Kultur an Attraktivität. Das Wissen um die Existenz zweier Welten wird nun als Vorteil erlebt, auch wenn das anderen nur schwer vermittelbar ist, die keine Akkulturation durchlaufen haben.

Neue Verbindungen zu knüpfen, wo schon alles eingerichtet war und für viele Vorgehensweisen ein weitere zu erwerben und auch zu beherrschen, das ist ein durchaus anspruchsvoller Prozess – egal, aus welchem Teil der Welt in welchen Teil der Welt ein Mensch kommt.