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Versatzstück 20150615
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Versatzstück 20150615

Versatzstück 20150615

Wozu Seminare?

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Gedanken, die weiterer Gedanken bedürfen

Seminare haben ihren Sinn, wenn etwas gelernt wird, wofür es eines Trainers und einer Gruppe bedarf. Das ist der Fall, wenn es um Verbindungen geht, die Menschen eingehen – nicht nur zu anderen Menschen, sondern auch zu Ideen, zur Vergangenheit oder zu Erwartungen an die Zukunft.

Gregory Bateson hat es auf den Punkt gebracht: „Mindestens zwei sind nötig, damit einer sich kennenlernt.“ Abhängig davon, was gelernt werden soll, bedarf es unterschiedlicher Formen der Lernbegleitung.

Die Möglichkeit der Abwesenheit

Wenn Sie mehr über die französische Revolution wissen möchten, dann suchen Sie im Internet oder in einer Bibliothek nach Informationen. Sie werden jedoch keinen Menschen treffen, der gut ist in der Durchführung französischer Revolutionen. Durch das Lesen erwerben Sie Kenntnisse aber kein Können.

Die Notwendigkeit der Anwesenheit

Wenn Sie lernen möchten, wie man Rad fährt, dann benötigen Sie ein Rad, ein Übungsgelände und jemanden der Sie bei Ihren Versuchen unterstützt und motiviert. Derjenige muss aber selber nicht Rad fahren können. Radfahren lernen Sie nicht am Computer oder aus Büchern. Radfahren bedarf der Könnerschaft.

Die Notwendigkeit der Fachkompetenz

Für das Schreibenlernen brauchen Sie eine Schreibmöglichkeit und jemanden, dem Sie Ihre Ergebnisse zur Betrachtung vorlegen. Derjenige muss schreiben können, Ihre Texte verstehen und wissen, was gute Texte ausmacht. Mit ihm sind Sie über Ihre Ergebnisse aber nicht unbedingt persönlich verbunden.

Die Notwendigkeit des In-Beziehung-Seins

Wenn die Beziehungen zu anderen oder zur eigenen Person im Zentrum stehen, dann ist die unmittelbare Erfahrung anderer Menschen von Bedeutung. Wissen kann die direkte Erfahrung des In-Beziehung-Seins, wenn Stimmungen entstehen und Themen sich entfalten, nicht ersetzen. Es geht um die Verhältnisse zu anderen und zur eigenen Person, die erst mit der Begegnung in Erscheinung treten.

Das ist eine Arbeit, die aufwühlen kann. Dafür reichen Anwesenheit und Fachkompetenz nicht. Dafür braucht es ein Beteiligt-Sein, eine Präsenz, um so zusammen in eine Bewegung zu kommen, durch Beobachten, Erproben, Reflektieren, Rekonstruieren.

In der Gruppe, wenn es der Gruppe bedarf

Sich Gedanken machen, das ist einfach. Es in der Umsetzung zu spüren und lernen auf überraschende Ereignisse zu reagieren, das ist etwas anderes. Sich sicher im Geflecht der menschlichen Einflussnahmen zu bewegen bedarf der Übung. Braucht die Problemlösung neues Wissen, sicheres Handeln, gute Ideen und insbesondere Momente der Einfühlung und Erprobung, dann ist ein Seminar der richtige Weg.

„Da man den Umgang in menschlichen Beziehungen allein nicht üben kann, brauche ich Gruppen, um zu lernen und zu sehen, was in mir und in dem anderen vor sich geht.“ – Ruth Cohn